Gekemperte Stimmgabeln

Hanseaten gelten im Allgemeinen als nüchtern und abgeklärt, aber wenn es um die Elbphilharmonie geht, geraten auch Hamburger ins Schwärmen. Die Elbphilharmonie ist mehr als ein Konzerthaus mit einzigartiger Akustik, mehr als ein architektonisches Gesamtkunstwerk. Die „Elbphi“, eine Symbiose aus Architektur und Kultur, ist Hamburgs neues Wahrzeichen und ein wahrer Publikumsmagnet. Nach fast zehnjähriger Bauzeit eröffnete das Prestigeobjekt in der Hafencity im Januar 2017. Seitdem sind die Konzertkarten über Monate hinaus ausverkauft und die Plaza, eine spektakuläre Aussichtsplattform in 37 Meter Höhe auf dem Dach des ehemaligen Speichers gelegen, hat sich zu Hamburgs schönstem Stadtbalkon entwickelt.

Wellenförmige Glaskonstruktion

Bereits 2003 legten die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron den 1. Entwurf öffentlich vor. Die wellenförmige Glaskonstruktion der Elbphilharmonie, inspiriert vom Wellenspiel der Elbe, sollte auf den historischen Kaispeicher A, ein massives Backsteingebäude an der westlichen Spitze der HafenCity, aufgesetzt werden. Nun ist der Entwurf Realität und die Glasfassade mit in Teilbereichen gekrümmten und eingeschnittenen Glaspaneelen fängt die Reflexionen des Himmels, des Wassers und der Stadt ein. Ein weithin sichtbarer Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne. Neben den Konzertsälen und einem musikpädagogischen Bereich beherbergt das Gebäude ein Fünf- Sterne-Hotel, Gastronomie, 43 exklusive Wohnungen und ein Parkhaus.

Sichere Anschlüsse im Untergrund

98 kleine und sechs große Fassadenelemente in Form von Stimmgabeln akzentuieren die beeindruckende Glaskonstruktion. Sie bestehen aus sphärisch gebogenen Scheiben und glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Dieses Material ermöglichte erst die Gestaltung freier Formen. Von außen nicht sichtbar liegen dahinter kleine Freiflächen, die von innen wie Loggien betreten werden können. Der Fuß der Gabel lagert auf zwei gegenläufigen Federachsen, damit die Gabel immer auf der gleichen Achse steht. Die Anschlüsse dieser Stimmgabeln an den Untergrund dichtete der Dachdeckermeister und Bausachverständige Jeff Schindler mit KEMPEROL ab.

Zunächst wurde der Metallfuß der Stimmgabel-Elemente mit KEMCO MEK Reinigungsmittel gesäubert, anschließend angeschliffen und mit der KEMPERTEC D-Grundierung für einen optimalen Haftverbund vorbehandelt.

Die Abdichtung erfolgte mit dem lösemittelfreien und geruchsneutralen KEMPEROL 2K-PUR, das sich vollflächig mit dem Untergrund verbindet und eine homogene Oberfläche bildet. Außerdem wurden Anschlüsse an das Gebäude im Bereich von acht ehemaligen Ladeluken mit KEMPEROL gesichert. Jeff Schindler brachte abschließend auf die Oberflächen einen Alkalischutz aus. Dafür wurde die ausgehärtete KEMPEROL Abdichtung mit der KEMPERTEC EP-Grundierung überarbeitet und mit KEMCO NQ 0712 Naturquarz abgestreut. Die Loggien erhielten im Nachgang einen verschleißfesten Belag aus Holz oder anderen Werkstoffen.